Met, das älteste alkoholische Getränk der Welt
Warum ist das so? Honig ist eine natürliche Ressource, die den Menschen schon sehr früh zur Verfügung stand und welche nicht extra angebaut, gezüchtet oder aufwändig gepflegt werden muss, wie beispielweise Getreide, Zuckerrohr oder Weintrauben. Diese Arbeiten haben die Bienen für die Menschen übernommen, welche den Honig dann nur noch ernten und einlagern mussten. Aufgrund der spontanen Gärung wurde Honig-Met schon sehr früh entdeckt, entweder weil der Honig zu früh geerntet wurde und deshalb noch einen hohen Wasseranteil hatte, oder der Honig durch andere Umstände (Niederschläge, Überschwemmungen) zufällig mit Wasser in Berührung kam.
Erste Abbildungen auf Keramikgefäßen aus Asien von vor ca. 9000 Jahren beschreiben die Metherstellung, aus Europa sind erste Darstellungen mit einem Alter von etwa 4000 bis 5000 Jahren bekannt. Wahrscheinlich ist aber, dass der Mensch schon wesentlich länger Honigwein hergestellt hat, bevor er überhaupt die Keramik entdeckt hatte oder einer früher Schrift mächtig war. Wein aus Trauben fand in Europa erst durch den römischen Einfluss eine größere Verbreitung, also bis 400 n. Chr.
Im Mittelalter verdrängten dann zunehmend der Wein und das Bier nach und nach den Honig-Met, weil sie kostengünstiger und in größeren Mengen hergestellt werden konnten, vor allem in den ertragreichen Anbaugebieten für Wein in Süd- und Mitteleuropa. Die Tradition der Metherstellung hat sich aber in Nord- und Osteuropa bis heute erhalten und wird weiter gepflegt.
Met & Honigwein - der Göttertrank
Met, Honigwein oder auch Honig-Met, ist ein, aus Honig, Wasser und Hefe hergestelltes, alkoholisches Getränk, ähnlich dem Wein aus Trauben, welches kalt und warm (Glühmet) getrunken wird. Typisch ist beim Honig-Met ein Alkoholgehalt von 10 bis 16 % Vol., es gibt aber auch Metsorten mit bis zu 20 % Vol., womit Met teils deutlich über normalem Wein liegt und teilweise schon als Likör gilt. Ab 14 % Vol. wirkt Alkohol konservierend, weshalb Qualitäts-Met meist diesen Wert oder mehr aufweist, da er dadurch sehr lange haltbar und damit lange lagerfähig wird.
Ab einem gewissen Anteil Wasser beginnt beim Honig die Gärung. Dieser, als spontane Gärung bezeichnete Prozess, wurde früher zur Metherstellung genutzt. Heute werden spezielle Reinzuchthefen genutz, wie sie auch bei der Herstellung von Wein aus Trauben zum Einsatz kommen. Besonders hochwertiger Honigwein wird danach in Holzfässern gelagert und reift dort über mehrere Monate bis zur Abfüllung weiter. Für einen Liter Met werden zwischen 300 und 600 Gramm Honig benötigt.
Die Germanen nannten ihren Honig 'medhu', woraus dann Met wurde. Auch andere Kulturen verwendeten phonetisch ähnliche Begriffe, um den göttergeweihten Trank zu bezeichnen. Der Göttertrank wurde nicht nur reichlich getrunken, sondern auch für rituelle Handlungen und als Opfergabe benutzt. Wir verbinden mit Met oft die Wikinger. trinkfeste Krieger mit kurzen, scharfen Schwertern und furcheinflößenden Äxten. Die ehemaligen Wikinger, die Skandinavier, nennen ihren Met heute noch mjød oder mjöd.